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Was ist Inkontinenz

Konstanze Moos | Lesedauer: 7 Minuten | 09.09.2022
Inkontinenz

Ist von Inkontinenz die Rede, ist meistens die Harninkontinenz gemeint. Von der Definition her, kann es sich jedoch auch um eine Stuhlinkontinenz handeln. Letztere ist allerdings eher selten. Wenn unwillkürlich und ungewollt Urin austritt, sprechen Mediziner von einer Harninkontinenz. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Meistens haben sie Auswirkungen auf die Harnblase und die Verschlussmechanismen.

In der Medizin werden unterschiedliche Arten der Harninkontinenz nach ihren Ursachen unterschieden.

Dranginkontinenz

Die Dranginkontinenz ist die häufigste Form. Die Blase steht dabei im Mittelpunkt. Sie ist entweder überempfindlich oder überaktiv. Gefühlt besteht in beiden Fällen ein starker Drag, auf die Toilette zu müssen. Endlich ein Örtchen ausfindig gemacht, kommen jedoch lediglich ein paar Tropfen. Warum ist das so?

Blasenschwäche

Belastungsinkontinenz

Plötzlich und ohne Ankündigung: Urinabgang: Vielleicht kennen Sie das? Einmal plötzlich Husten, Nießen, ein explosiver Lachanfall und schon gelangen ein paar Tropfen Urin nach draußen. Das kann in jedem Alter in einer entsprechenden Situation mal vorkommen. Bestimmt hat das jeder schon einmal erlebt. Wenn das allerdings regelmäßig passiert, dann nennen Mediziner das Belastungs- oder Stressinkontinenz. Frauen leiden darunter häufiger als Männer. Wie kommt es dazu?


Nießen, schweres Heben und gewisse Bewegungen üben einen plötzlichen Druck auf die Blase aus. Normalerweise hält die Blase das aus. Die Ursachen dafür, dass die Blase diesem Druck nicht standhält, sind eine schwache Beckenbodenmuskulatur oder/ und eine Verlagerung der Blase nach unten. Letzteres kann zum Beispiel bei einer Schwangerschaft auftreten.

Allgemein sind die Muskeln oder das Bindegewebe im Beckenboden geschwächt. Die Schließmuskeln der Harnröhre funktionieren nicht mehr richtig.

Blasenschwäche

Überlaufinkontinenz

Wenn der Blasenhals oder die Harnröhre verengt sind, kann es zu einer übervollen Blase kommen. Die Befehle werden von den Nerven zwar korrekt übertragen, die Schließmuskeln funktionieren, aber der Abfluss ist verstopft. Dadurch läuft die Blase voll und ist schließlich überdehnt. Bei jedem Toilettengang können jedoch nur geringe Mengen ausgeschieden werden. Manchmal kommen nur ein paar Tropfen, oft auch zu früh oder später. Es fällt schwer, die Blase vollständig zu entleeren. Diese Verengung wird häufig durch eine gut- oder bösartige Vergrößerung der Prostata verursacht.

Weitere Formen der Harninkontinenz

Bei einer Mischinkontinenz trifft die Dranginkontinenz zusätzlich auf eine geschwächten Beckenbodenmuskulatur.

Bei einer funktionellen Inkontinenz können die Betroffenen nicht mehr rechtzeitig die Toilette aufsuchen. Körperliche und psychische Einschränkungen (zum Beispiel Bettlägerigkeit und Demenz) machen dies unmöglich.

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